Dr. med. Antonia Stahl & Kollegen

Praxen für Ernährungsmedizin und hausärztliche Versorgung

Diabetes Mellitus Typ 2


Ein kurzer Überblick

Diabetes Mellitus Typ 2, umgangssprachlich als “Zuckerkrankheit” bezeichnet, gehört zu den so genannten Wohlstandskrankheiten. Er entsteht durch eine besonders fett- und zuckerreiche Ernährung, sodass übergewichtige Menschen in der Regel häufiger betroffen sind. Nach jeder Mahlzeit spaltet unser Magen die aufgenommene Nahrung in seine molekularen Grundbausteine. Zucker ist der Grundbaustein der Kohlenhydrate, welcher über den Darm in den Blutkreislauf gelangt und somit für einen Anstieg des Blutzuckers sorgt. Damit Zucker in unsere Zellen aufgenommen werden kann, produziert die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin. Je höher also der Blutzuckerspiegel ist, desto mehr Insulin wird benötigt. Allerdings können die Betazellen in der Bauchspeicheldrüse nicht unendlich viel Insulin herstellen. Wenn nun der Blutzucker z.B. durch eine fehlerhafte Ernährung kontinuierlich über den Normwerten (60-100 mg/dl) liegt, ist irgendwann der Punkt erreicht, bei dem es nicht mehr genügend Insulin gibt, um die ganze Glucose in die Zellen zu schleusen. Somit bleibt der Blutzuckerspiegel oben und es entsteht ein Typ-2 Diabetes.


Was kann ich dagegen tun?

Glücklicherweise verzeiht uns unser Körper, bis zu einem gewissen Grad, kleine Fehltritte, sodass vieles durch eine entsprechende Lebensstiländerung wieder Rückgängig gemacht werden kann. So ist es auch mit Diabetes der Fall: da die erhöhten Blutzuckerwerte häufig durch eine fehlerhafte Ernährung zustande kommen, können diese durch Sport und eine Ernährungsumstellung in vielen Fällen wieder gesenkt werden. 


Empfehlungen 

Da es keine ideale Zusammensetzung von Kalorien aus Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen gibt, empfiehlt die American Diabetes Association (ADA) mehrere Ernährungsformen. Der Ernährungsplan richtet sich somit nach den persönlichen Vorlieben der Patienten unter Berücksichtigung der metabolischen Ziele. Ihren individuellen Speiseplan erarbeiten Sie sich mit Ihrem Arzt oder Ernährungsberater. 



Ernährungsform

Das kann ich essen 

Das sollte ich meiden

Mediterrane Kost

  • Ungesättigte Fettsäuren (z.B. natives Olivenöl, Nüsse)
  • Gemüse, frische Früchte
  • Fisch
  • Helles Fleisch
  • ggf. Wein zu den Mahlzeiten
  • Gesüßte Getränke
  • Gebäck, Süßigkeiten
  • Fertigprodukte (z.B. TK-Pizza)
  • Rotes Fleisch 

DASH-Diät (diätischer Ansatz zum Stopp von Bluthochdruck)

  • Frisches Gemüse und Obst
  • Mageres Fleisch und Fisch
  • Vollkornprodukte 
  • Salzarm (max. 5g Kochsalz pro Tag)
  • Fleisch und Eier, da sie sehr cholesterinreich sind 
  • Konserven 
  • Gepökeltes Fleisch und Fisch 
  • Fertigprodukte
  • Zugesetzer Zucker 

Vegane Kost 

  • Gemüse und Obst
  • Nüsse
  • Fisch und Fleisch 
  • Produkte, die von Tieren erzeugt wurden (Butter, Milch, Honig etc.)
  • Zugesetzer Zucker


Kohlenhydrate: Darüber hinaus empfiehlt die ADA möglichste komplexe Kohlenhydrate und viele Ballaststoffe zu essen, da es der Körper nun schwieriger hat die einzelnen Zuckerbausteine abzuzweigen. Folglich gelangen kontinuierlich kleine Zuckermengen in das Blut, wodurch der Blutzuckerspiegel nicht so rasant in die Höhe steigt und über eine längere Zeit relativ konstant bleibt. Gute Quellen für komplexe Kohlenhydrate sind jegliche Vollkornprodukte (Brot, Nudeln, Reis etc.), Haferflocken, Hirse, Quinoa und Gemüse (Süßkartoffeln, Bohnen).


Proteine: Proteine können die Insulinwirkung verstärken, sodass vermehrt Zucker aus dem Blut in die Zielzellen transportiert wird. Da dies zu Unterzuckerungen führen kann, sollten insulinpflichtige Diabetiker Kohlenhydrate mit hohem Proteingehalt vermeiden.  


Sport 

Sport bzw. Bewegung aktiviert unseren Stoffwechsel und spielt dadurch eine tragende Rolle für unsere Gesundheit. Bezüglich des Diabetes Mellitus Typ 2 kann er sogar, in Kombination mit einer ausgewogenen Ernährung, den Blutzuckerspiegel in den Normbereich bringen. Wenn wir uns bewegen (die WHO empfiehlt 150-300min moderate Bewegung pro Woche), steigern wir unsere Muskelarbeit, wodurch diese mehr Energie brauchen. Unsere Muskeln “ernähren” sich größtenteils von Zucker, sodass bei körperlicher Anstrengung vermehrt Zucker aus dem Blut in die Muskelzellen transportiert wird, wodurch der Blutzuckerspiegel sinkt.


Für eine fachspezifische Beratung vereinbaren Sie bitte einen Termin bei Dr. Antonia Stahl.